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Lichtenberg

Georg Christoph Lichtenberg

Georg Christoph Lichtenberg wurde am 1. Juli 1742 in Ober-Ramstadt geboren. Er war das 17. Kind des Pfarrers und Baumeisters Johann Conrad Lichtenberg und Henriette Katharina Lichtenberg. Infolge einer rachitischen Erkrankung in seiner Kindheit war er bucklig. Man ging von einer geringen Lebenserwartung aus.

1745 zog die Familie nach Darmstadt, wo der Vater als 1. Stadtprediger und 1749 als Superintendent wirkte. Georg Christoph war ein sehr aufgeweckter und interessierter Junge, der das Gymnasium, das Darmstädter Pädagog, als Jahrgangsbester abschloss.

1763 immatrikulierte er sich als "Mathematum et physices studiosus" an der Georgia-Augusta in Göttingen  Bis 1766 studierte er Mathematik, Physik, zivile und militärische Baukunst, Ästhetik, englische Sprache und Literatur, Staatengeschichte Europas, Diplomatik und Philosophie. Er galt dort schnell als genial. 1770 wurde er zum ersten Professor der Experimentalphysik. Er redigierte ab 1778 den Göttinger Taschenkalender.

Lichtenberg ist bekannt für seine geistreichen Aphorismen und wissenschaftlichen Abhandlungen, aber auch für seine modernen Vorlesungen und praktischen Vorführungen. Mit gasgefüllten Schweinsblasen nahm er die Ballonfahrt vorweg.

Lichtenberg galt als lebensfroh und und fand seine große Liebe Margarethe Elisabeth Kellner in Göttingen, mit der acht Kinder hatte. Er starb dort am 24. Februar 1799. 500 Studenten sollen beim Leichenzug dem beliebten Lehrer gefolgt sein.


Ober-Ramstadt und Georg Christoph Lichtenberg

Eine erste Gedenkfeier in Ober-Ramstadt gab es bereits 1842 zu Lichtenbergs 100. Geburtstag. Ein Festzug zog zu seinem Geburtshaus, das damals noch unverändert stand. Im Anschluss an Lobreden und Gesänge wurde die Anbringung der Gedenktafel beschlossen, die auch heute noch am Pfarrhaus zu sehen ist.

Danach sollte es in Ober-Ramstadt 125 Jahre bis zur nächste Geburtstagsfeier dauern. Im von Lichtenbergs Vater 1732 erbauten Alten Rathaus – Johann Conrad Lichtenberg wirkte auch als Baumeister – hatte sich inzwischen ein Museum etabliert. Die neuen Museumsaktivisten um dessen Leiter Otto Weber kamen 1967 auf die Idee, seinen 225. Geburtstag mit einer biografischen Ausstellung zu begehen. Mit viel Aufwand hatten sie Kontakt zu Nachkommen Lichtenbergs aufgenommen und waren überall auf Zustimmung gestoßen. Bisher hatte es noch nie eine Ausstellung zu seinem Leben und Werk gegeben. Das Interesse an der Schau und deren Erfolg waren enorm. Im Museum wurde danach ein Lichtenberg-Zimmer eingerichtet und mit dem Aufbau einer Präsenzbibliothek begonnen. 1977 gründete sich dann die Lichtenberg-Gesellschaft. So ist in Ober-Ramstadt eine Art Lichtenberg-Zentrum entstanden.

Das Lichtenberg-Zimmer im Museum bietet mittlerweile wechselnde kleine Ausstellungen und eine digitale Biografie mit zahlreichen Bildern und Hinweisen auf Lichtenberg. Bibliothek und Sammlung sind wegen ihres Umfangs inzwischen in das Ober-Ramstädter Bahnhofsgebäude umgezogen.

Das Interesse an Georg Christoph Lichtenbergs Leben und Wirken ist auch heute immer noch groß.


Lichtenberg Skulptur vor dem Rathaus

Am 29. Oktober 2016 wurde die von dem Dieburger Maler und Bildhauer Martin Konietschke geschaffene Skulptur eingeweiht. Martin Konietschke hat in Laufe seines Leben eine enge Beziehung zum Leben und Werk von Georg Christoph Lichtenberg aufgebaut. Er erhielt im Jahr 2009 den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für bildende Kunst des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Der Preis wird abwechselnd für Literatur und Bildende Kunst verliehen.